Die primäre Funktion des Bayenturms bestand natürlich in der Stadtverteidigung vor äußeren Feinden. In doppelter Hinsicht ging vom Turm die Verteidigung zu Land und zu Wasser aus, wodurch er tragendes Element der Kölner Stadtmauer gewesen ist. Besonders die Sicherung des Rheins und die Aufrechterhaltung der Schifffahrt mussten gewährleistet sein, da Kölns ökonomischer Erfolg am Rheinhandel gebunden war.
Der mittelalterliche Turm leistete über Jahrhunderte seine Dienste zur Stadtverteidigung, bis sich die Zeiten dahingehend änderten, dass mittelalterliche Verteidigungsanlagen obsolet wurden. Köln, nun preußisch und nicht mehr freie Stadt, wurde im 19. Jahrhundert zur Festungsstadt und im Zuge der ersten Stadterweiterung die mittelalterliche Mauer geschliffen. Der Bayenturm entging dem großen Abriss alleine, weil er nicht im Weg alternativer Projekte stand. Der damalige Stadtbaumeister Josef Stübben setzte den renovierungsbedürftigen Turm wieder instand und integrierte diesen in das Ensemble des neu entstehenden Ring Boulevards. Das Kölner Museum für Vor- und Frühgeschichte hielt Einzug, wodurch sich der Turm von einer martialischen zu einer kulturellen Institution wandelte.
Einen Bruch in seiner Geschichte erlebte der Bayenturm schließlich im Zweiten Weltkrieg, dessen Bomben er nicht gewachsen war. Schwer in Mitleidenschaft gezogen blieb er bis in die späten 80er-Jahre in ruinösem Zustand. In den frühen 90ern erfolgte schließlich die Fertigstellung anhand der Pläne des Stadtbaumeisters Josef Stübben, sodass 1994 die Stiftung FrauenMediaTurm in das Bauwerk einziehen konnte. Es sind folglich nun die Frauen, in Form der Stiftung und dem daran gekoppelten feministischen Archiv sowie das Dokumentationszentrum zur Geschichte der Frauenbewegung, die den Turm haben.
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