Dabei zählt der Kölner Johann Adam Schall von Bell zu einer der wichtigsten Persönlichkeiten gemeinsamer, chinesisch-europäischer Geschichte. Am Kaiserhof Chinas schlug er eine beispiellose Karriere als Astronom, Mathematiker, Theologe und Ratgeber ein.
Als Sohn einer Kurkölnischen Adelsfamilie 1592 geboren, studierte er Naturwissenschaften und Theologie in Rom, wo er dem Jesuitenorden beitrat. 1618 reiste er mit einer Gruppe Missionare nach China, wo er sich nicht nur für die Verbreitung des katholischen Glaubens einsetzte, sondern auch mit den Naturwissenschaften und der chinesischen Hochsprache auseinandersetzte.
Aufgrund seiner wissenschaftlichen Arbeiten und Kompetenzen wurde er vom Kaiserhof u. a. mit der Durchführung der chinesischen Kalenderreform beauftragt und avancierte zu einem wichtigen Ratgeber am Kaiserhof. Die ihm verliehenen Ehrentitel „Meister himmlischer Geheimnisse“, „Hohes Ratsmitglied“, „Präsident der kaiserlichen Kanzlei“ und „Kaiserlicher Kämmerer“ verdeutlichen das hohe Ansehen, welches er sich erwerben konnte. Dieses hat ihm insofern genutzt, als dass er als erster Missionar eine katholische Kirche in Peking erbaute.
Das Schicksal wendete sich für Adam Schall von Bell als dieser einen Schlaganfall erlitt. Hofinterne Intrigen, die Adam Schall von Bell Hochverrat zum Vorwurf machten, als auch Widerstand gegen seine Person innerhalb der katholischen Kirche selbst, nutzten die Schwächung durch Krankheit aus. Ein Erdbeben, welches sich vor der Urteilsvollstreckung in China ereignete, wurde als himmlisches Zeichen der Unschuld gewertet und führte zur Freisprechung am Hof. Von der Krankheit gezeichnet, erlag Adam Schall von Bell kurz darauf den Folgen der Krankheit, bevor der Kirchenprozess abgeschlossen wurde. Nach Europa kehrte Adam Schall von Bell aber ohnehin nicht wieder zurück. Seine letzte Ruhe fand der Kölner Jesuit in einem prachtvollen Grab in Peking.
Die Skulptur des „Meisters himmlischer Geheimnisse“ wurde zum Gedenken durch die Deutsch-Chinesische Gesellschaft e. V. gestiftet und vom Bildhauer Werner Stötzer 1992 geschaffen. Sie erinnert an eine herausragende Persönlichkeit, die fern der Heimat große Karriere machte.
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