Zuvor beherbergte es das ehemalige Britische Kulturinstitut “British Council”, worauf der Beiname zurückgeht, da es eine synonyme Bezeichnung für alle britischen Information Centers in der ehemaligen Besatzungszone war, die alle das gleiche Ziel hatten: kulturelle Brücken zu bauen.
Das heutige Gebäude wurde 1949/50 vom renommierten Kölner Architekten Wilhelm Riphan entworfen und errichtet. Wilhelm Riphan, federführend beim Wiederaufbau Kölns nach dem Zweiten Weltkrieg, bestimmte die Stadtentwicklung wesentlich. Viele, die Kölner Stadtlandschaft prägende Gebäude, wie auch „die Brücke“, tragen dessen Handschrift.
Der Kölnische Kunstverein brach in seiner frühen Geschichte häufig mit den Konventionen des Althergebrachten. Durch die Auseinandersetzungen mit den unterschiedlichen und unkonventionellen Strömungen der zeitgenössischen Kunst waren die Ausstellungen mitunter wegweisend für die Kunstgeschichte.
Ein Beispiel ist die kontroverse und aufsehenerregende Dada-Ausstellung von 1919 im Rahmen der “Kölner Dada-Bewegung” mit Größen wie Heinrich Hoerle, Max Ernst und Hans Arp. Selbst während der Zeit des Nationalsozialismus, bis 1944, führte der Kunstverein provokative Ausstellungen durch, und zeigte unter anderem Werke von Emil Nolde oder August Macke, die von den Nationalsozialisten als „Entartete Kunst“ degradiert wurden. In den 1970er Jahren schrieb die Ausstellung “Happening und Fluxus”, kuratiert von Harald Szeemann und mit Beiträgen von Künstlern wie Joseph Beuys, Otto Mühl und Hermann Nitsch, Kunstgeschichte.
Im Gegensatz zu klassischen Museen, die Sammlungen präsentieren, und Galerien, die zeitgenössische Kunst vermarkten, haben Kunstvereine vor allem einen gemeinnützigen Auftrag. Ihr Ziel ist es, Nachwuchstalente zu fördern, die sich im Kunstmarkt etablieren möchten. So treibt der Kölnische Kunstverein einerseits seit Jahren ein Programm mit Atelierförderungen für Künstler*Innen an, anderseits eröffnet er dem kunstinteressierten Publikum mittels Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Bildungsreisen die Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit den aktuellen Strömungen der zeitgenössischen Kunst. Auch heute noch folgt der Kölnische Kunstverein seiner Bestimmung mit sehenswerten Ausstellungen zu den zentralen Fragen: “Was ist Kunst eigentlich und in welche Richtung entwickelt sie sich aktuell?”
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