Fest steht, dass der bewegliche Mund und die rote Zunge wesentlich später, im Zuge einer Restaurierung 1913, installiert worden sind. Zuvor war es das starr, jappende (kölsch für „gähnen“ / „Mund aufreißen“) Gesicht auf dem Rathausplatz, welches auf die Menschen des Marktplatzes niederschaute.
Was den Kölner Rat dazu bewogen hat, den Kopf 1445 am Rathausturm anzubringen ist nicht überliefert und daher nicht eindeutig zu beantworten. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist der Platzjabbeck ein Ausdruck für Macht, die vom Rathausturm ausgeht. Die Möglichkeit ist folglich nicht auszuschließen, dass der Platzjabbeck von den Gaffeln angebracht wurde, um die patrizischen Familien der Stadt Köln zu verspotten. In einer Reihe von Aufständen im 14. Jahrhundert hatten die Kölner Zünfte (Gaffeln) die Macht in der Stadt übernommen und mit dem Verbundbrief 1396 eine neue, auf diese zugeschnittene Verfassung geschaffen.
Eine weitere Erklärung besteht darin, dass der Platzjabbeck an eine Legende erinnert, die sich an alle Kölner Bürger richten sollte. Der Legende zufolge forderte Karl der Große seinerzeit seine drei Söhne dazu auf ihren Mund zu öffnen. Kaiser Karl wollte jedem Sohn ein Apfelstück in den Mund legen, um symbolisch die Aufteilung des Reiches an die drei Söhne zu verdeutlichen. Der jüngste Sohn stand allerdings der Aufforderung skeptisch gegenüber, weshalb er seinen Mund geschlossen ließ. Das Ende seines Erbes war den Menschen im Mittelalter geläufig: Es wurde unter den Brüdern aufgeteilt.
Der Platzjabbeck wäre nach dieser Erklärung als Aufforderung an die Kölner zu verstehen den Mund aufzumachen, um das zu erhalten, was man haben möchte und einem zusteht.
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