„Seien Sie unbesorgt, guter Mann. Ich bin der König“, sagte Friedrich Wilhelm III. Seine Stimme sanft, sein Lächeln mild. Der Polizist blickte ungläubig drein. Sollte er salutieren? Sollte er sich entschuldigen. Schließlich nickte er nur höflich – und ließ den König passieren.
In der Stadt jedoch verbreitete sich diese Anekdote schnell – und wurde ein vielzitiertes Beispiel für die unkomplizierte und menschliche Art Friedrich Wilhelms III. Den historischen Quellen nach zeigte er sich als bescheiden und humorvoll. Und es heißt, er hätte sich, entgegen der allgemeinen Erwartungen an einen Monarchen, dem Prunk und Luxus eher abgeneigt gezeigt.
Ein Denkmal für einer zentrale Figur preußischer Geschichte
Das monumentale Reiterstandbild, zu dem du auf dem Heumarkt in der Kölner Altstadt aufblicken magst, errichtete man jedoch aus anderen Gründen. Vielmehr ehrte man Friedrich Wilhelms wegen seiner historischen Bedeutung als König, der die Preußen durch die Napoleonischen Kriege führte, wegen seiner Reformen, dem Wiederaufbau und der Stabilisierung des Landes.Reiterstandbild mit stattlicher Größe
Hoch zu Ross thront König Friedrich Wilhelm III. als Denkmal auf einem Betonsockel, welchen in Bronze gegossene Figuren und Reliefs umgeben. Der untere Betonsockel ist mit Basalt verkleidet. Die Dimensionen des Denkmals sind enorm und so zählt das Reiterstandbild zur Zeit seiner Fertigstellung mit zu den weltweit größten Figuren: knapp 12 m breit, die Reiterfigur mit Pferd 6,90 m, die umgebenden oberen Hochrelieffiguren ca. 2,50 m Höhe, die Mittel- und Eckfiguren 2,70 m. Übersehen wirst du es auf jeden Fall nicht.Reiterstandbilder in Deutschland: Denkmäler deutscher Geschicke
Vor allem im 19. Jahrhundert waren Reiterstandbilder als symbolträchtige Denkmäler in Deutschland verbreitet. Sie erinnern an die Taten und die Führungsstärke von Monarchen und Militärführern als historische Persönlichkeiten, die das Schicksal des Landes prägten. Nach den Befreiungskriegen gegen Napoleon gewannen solche Reiterstandbilder an Bedeutung und als historische Zeugnisse, die politische Botschaft und künstlerischen Ausdruck verbinden, prägen sie heute nicht nur Kölns Stadtbild.Zur Dynastie der Hohenzollern: welcher Friedrich ist welcher?
Deutsche Kaiser und Könige der letzten Jahrhunderte hältst du – ohne Historiker*in zu sein – wohl nicht so leicht auseinander, mal vom letzten deutschen Kaiser abgesehen. Denn der Name „Friedrich“ taucht ungemein oft auf. So ist der letzte Deutsche Kaiser vor der Weimarer Republik Kaiser Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen aus dem Hause Hohenzollern, derethalben auch die Kölner Hohenzollernbrücke ihren Namen trägt.Die „Friedriche“ stammten dabei alle aus dem Hause Hohenzollern, welches mehrere bedeutende preußische Herrscher hervorbrachte. So gab es Friedrich I., den ersten König von Preußen 1701. Auf ihn folgte Friedrich Wilhelm I., der „Soldatenkönig“. Friedrich der Große, auch „Friedrich II.“ genannt, prägte Preußen sehr durch militärische Erfolge und Reformen während seiner Regierungszeit von 1740 bis 1786. Friedrich Wilhelm III. schließlich führte Preußen durch die Napoleonischen Kriege. Genau diesen Friedrich zeigt das Reiterstandbild hier am Heumarkt. Er regierte Preußen von 1797 bis zu seinem Tod im Jahr 1840.
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