Le Moissonnier Bistro

Es gibt Zeiten, in denen du von Luft und Liebe leben kannst, will man dem bekannten Sprichwort glauben. Das Restaurant Le Moissonnier weiß, dass es ohne Hedonismus aber doch nur halb so schön ist und lässt dich das auch direkt am Eingang mit dem Schild „Vivre d’amour et de vin frais“ schon einmal erahnen. Soviel sei dir verraten: Was dich erwartet, hat bereits die kühnsten Träume von Genussmenschen übertroffen und bewiesen, Essen kann glücklich machen. Ebenso wie die erstklassigen Weine, die Monsieur Moissonnier kredenzt.

Seit 1987 findest du das Le Moissonnier in der Krefelder Straße in Köln mit Vincent und Liliane Moissonnier sowie dem Küchenchef Eric Menchon und Team. Nur das Konzept ist seit 2023 ein anderes: zwei Sterne wurden bewusst abgegeben, spannend und kreativ bleibt es jedoch wie eh und je – und einen neuen Stern hat es sogar auch schon wieder neu gegeben.

Sterneküche mitten im Leben

Nirgendwo würdest du eine so hochkarätige Küche weniger vermuten als im gentrifizierten Arbeiterviertel Agnesviertel, nahe dem belebten urbanen Hansaring und Ebertplatz. Doch die Diversität dieser Gegend mit ihren Kiosken, Altbauten, Cafés, Imbissen, Spielhallen, italienischen Bars und Restaurants schafft mehr als einen bloßen Kontrast, sie zeigt vielmehr: Das Le Moissonnier mit seiner schwarz-goldenen Jugendstil-Fassade hat seinen Platz in dieser Welt. Egal wo, mittendrin. Ebenso familiär, locker, freundlich und sehr charmant geht es drinnen zu, im Gastraum im nonchalanten Bistrostil.

In der Küche: Sternekoch Eric Menchon

Ein Sternerestaurant war zu Beginn nicht das Ziel von Le Moissonnier. Ein französisches Bistro sollte es sein: kleine Gerichte, guter Wein, fertig. 1987 stieß Eric Menchon zum Team als Küchenchef und „be-kochte“ das Restaurant mit seiner Kreativität und Leidenschaft zu einer Legende mit zwei Sternen, zu einer Haute Cuisine voller Energie und Ideenreichtum, die dem Gault-Millau 2010 18/20 Punkten wert war und dem Feinschmecker sowie Falstaff die Auszeichnung „Koch des Jahres“ für Eric Menchon.

Als erstes Gericht überhaupt wurde Menchons bretonische Rotbarbe mit Champagner-Fenchel-Sauce, Couscous-Hirse mit Orangenblütenwasser und Meerrettichcreme ins Dresdner Archiv für Kulinarik aufgenommen, das Kochkunst für die Ewigkeit dokumentiert. 

Aus Restaurant wird Bistro: Konzeptänderung seit 2023

Zurück zu den Wurzeln, ohne Punkte, Sterne und stattdessen mehr „Convivalité“, wenn Freunde und Familie zusammenkommen, um gemeinsam zu essen, geht es seit 2023. In dem Jahr schloss Vincent Moissonnier sein Restaurant, um es als Tageslokal, als Bistro mit wechselnden Plat du Jour, Mittagsmenü und Gerichten À la carte wieder zu öffnen. „Wir sind jetzt eine Kneipe“, betont er immer wieder gerne und beweist damit nicht nur seinen Witz, sondern seine Bodenständigkeit bei aller Haute Cuisine – und das passt wiederum hervorragend in das quirlige differenzierte Agnesviertel.

Nach wie vor genießt du hier die berühmte Fischsuppe wie in Aix-en-Provence und andere französische Klassiker, neben spannenden Kreationen aus den als „magisch“ betitelten Händen Eric Menchons, dessen wichtigste Zutat bei jedem Gericht neben Qualitätsprodukten und Handwerk übrigens Liebe fürs Kochen ist. So erhält das „Vivre d’amour“ auf dem kleinen Schild am Eingang eine tiefere Bedeutung und suggeriert, warum hier Essen glücklich machen kann … 

Übrigens: Die Küche von Le Moissonnier genießt du auch zuhause, mit den Genuss-Boxen zur Selbst-Zubereitung – oft saisonal oder unter dem Stern einer bestimmten Region Frankreichs – von der Bretagne bis zur Provence.