Als Köln im späten 19. Jahrhundert über seine mittelalterlichen Grenzen hinauswuchs entstand im Norden das Agnesviertel. Eines der ersten Gebäude, die dort errichtet wurden, war ein neues Hauptfeuerwehrgebäude, das den Standards der wachsendenden Stadt gerecht werden sollte. Dem entsprechend nimmt das Areal eine Fläche ein, die sonst einem ganzen Häuserblock vorbehalten wären und ist somit ein großer Gebäudekomplex. Wie hätte auch sonst das schwere Gerät der Feuerwehr untergebracht und rangiert oder Übungen für den Ernstfall durchgeführt werden können, wenn nicht entsprechende Hallen und Innenhof vorhanden wären?
Noch heute sind die unterschiedlichen Bereiche der Wache durchaus identifizierbar. Am offensichtlichsten sticht der viergeschossige Steigerturm hervor. Weitere Teile, wie z.B. die Stalltore, können anhand von architektonischen Elementen, in dem Fall der Rundfenster, erkannt werden.
Neben seiner Funktion ist das Ensemble der Feuerwache ebenso ein repräsentatives Bauwerk. Roter und gelber Backstein sowie Zieranker aus Eisen gestalten die Fassade. Der Gründerzeitbau steht folgerichtig unter Denkmalschutz.
Heute tönt das „Tatü-Tata“ der Feuerwehr nicht mehr durch den Innenraum der Wache. Nachdem die Löschtrupps in den 1970er Jahren in ein neues, modernes Gelände umzogen, übernahm der Verein Bürgerzentrum Alte Feuerwehr e.V. das Gelände. Dieser hatte sich eigens für den Erhalt und die Umwandlung der Wache in ein Bürgerzentrum gegründet und stark gemacht. Seither ist die Alte Feuerwache ein Ort von den Bürgern für die Bürger, mit einer weiten Bandbreite an Möglichkeiten zur Beteiligung und Angeboten zum Mitmachen. Ein Ort, wo sich Menschen begegnen und austauschen können. Besonders der Innenhof und das angeschlossene Café / Restaurant, sowie die regelmäßig stattfindenden Flohmärkte geben Besuchern einen schönen Eindruck dieses charmant unprätentiösen Ortes.