Zwischen St.-Apern-Straße und Helenenstraße, liegt der Erich-Klibansky-Platz – benannt nach dem letzten Direktor der jüdischen Schule Jawne. Hier erinnert seit 1997 die Kindergedenkstätte Löwenbrunnen an die Deportation und Ermordung von über 1.100 jüdischen Kindern und Jugendlichen während des Nationalsozialismus. Ein Ort der Begegnung mit Geschichte und Verantwortung, der zugleich mahnt und informiert.
Der Löwe von Juda: Symbol der Erinnerung
Die zentrale Bronzefigur, der „Löwe von Juda“, wurde von Hermann Gurfinkel, einem ehemaligen Jawne-Schüler, gestaltet. Der Löwe, mit erhobener Pranke und verzweifelt zum Himmel blickend, trägt auf einer anderen Pranke die Tafeln der Zehn Gebote. Durch seine eindringliche Gestalt symbolisiert er sowohl die Ohnmacht als auch die Pflicht, universal geltende Werte wie Gerechtigkeit und Menschlichkeit zu bewahren.
Ein Gemeinschaftswerk der Erinnerungskultur
Der Brunnen entstand nach jahrelanger Recherche und Initiative von Dieter und Irene Corbach, in Zusammenarbeit mit Gurfinkel. Die umlaufenden Bronzetafeln, versehen mit den Namen der ermordeten Kinder, machen das Denkmal zu einer bleibenden Mahnung. Regelmäßig finden hier Gedenkveranstaltungen statt, oft unter Mitwirkung von Schüler*innen, um die Vergangenheit lebendig zu halten und auf die Bedeutung ethischen Handelns hinzuweisen.