St. Andreas gehört zu den 12 romanischen Kirchen Kölns und blickt so auf eine Historie von etwa 1000 Jahren. Als sehenswert gelten hier nicht nur die Lüpertz-Fenster, sondern darüber hinaus auch eine Reihe von Artefakten – neben dem eigentlichen Kirchenbau und seiner Geschichte.
Schrein, Figuren, Triptychon, Blutbrunnen & Co.
St. Andreas besitzt eine überaus reiche Ausstattung aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die du besichtigen kannst: Zu nennen ist hier das Chorgestühl um 1430, das zusammen mit den Gestühlen in St. Gereon und im Kölner Dom zu den bedeutendsten Werken des Mittelalters in Köln zählt. Oder die hölzerne Figur des heiligen Christophorus aus der Werkstatt des Meisters Tilman, datiert auf das letzte Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts sowie das Triptychon der Rosenkranzmadonna aus der Werkstatt des Meisters von St. Severin. Im Machabäerchor steht der spätmittelalterliche vergoldete und mit Reliefplatten geschmückte Machabäerschrein.Auffallen wird dir vielleicht auch der Brunnen in der Eingangshalle: Er stammt aus dem 16. Jahrhundert und fing als sogenannter Blutbrunnen angeblich das Blut der elftausend Jungfrauen aus dem Gefolge der heiligen Ursula auf.
Zu Geschichte und Bau
Als charakteristisch für die romanische Kirche St. Andreas erweist sich die Stilverbindung zwischen Romanik und Gotik: Reiche, ornamentale bauplastische Elemente der Romanik existieren neben Elementen schlichter gotischer Eleganz, wie etwa die spätgotische Chorhalle. Auf einem Raum erlebst du also Stile aus mehreren Jahrhunderten.Als romanische Kirche ersetzte St. Andreas um 1200 als neue dreischiffige Pfeilerbasilika mit Westwerk, Vierungsturm und Langchor eine ältere Kirche. Wie bei den anderen 12 romanischen Kirchen Kölns waren die Folge-Jahrhunderte geprägt von Umbauten und Neugestaltungen: Im 13./14. Jahrhundert erweiterten zum Beispiel gotische Kapellen den Kirchenbau. Anderes blieb parallel erhalten, wie etwa Teile der ursprünglichen Krypta aus dem 11. Jahrhundert: Diese wurde im 14. Jahrhundert zugeschüttet und erst nach dem 2. Weltkrieg wiederentdeckt und freigelegt. Hier ruhen die Gebeine des berühmten Heiligen Albertus Magnus – ein doctor universalis. Steig in jedem Fall hinunter.
Trotz der Zerstörungen durch den 2. Weltkrieg war St. Andreas 1947 bereits soweit wieder hergestellt und die Brüder des Dominikanerordens übernahmen die Seelsorge. In den Folgejahren wurde die Krypta freigelegt und mit einer Grabkapelle für den Dominikaner Albertus Magnus erweitert. Seit 2005 entstanden eine ganze Reihe moderner Kirchenfenster nach den Entwürfen von Markus Lüpertz und verhalfen St. Andreas zu neuem Glanz.
Das Leuchtturmprojekt: Fenster Markus Lüpertz
Zwischen 2005-2010 entstanden in den beiden Querhäusern, im Marien- und Machabäerchor, 12 Fenster nach den Entwürfen von Markus Lüpertz, die unter anderem vom Leidensweg Christi, dem Martyrium der Makkabäer und von Albertus Magnus erzählen.Seit 2020 traten weitere dazu – 11 weitere Fenster sollen es insgesamt noch sein für das Langhaus und die Kirchenvorhalle. 2020 wurde bereits das Peter von Mailand-Fenster eingesetzt – Peter von Mailand war der Schutzheilige der Kölner Brauer –, das Joseph-Fenster und das Tauf-Fenster kamen 2022 dazu.
2023/2024 kamen das Auferstehungsfenster, das Verkündigungsfenster und Übergabe des Rosenkranzes dazu. Lüpertz sieht in seiner Arbeit eine Herzensangelegenheit, viel Verantwortung und einen Beitrag zur Erhaltung der Glaskunst, die „den Blick öffnet“. Ob im kirchlichen oder architektonischen Sinne: Erleuchtung sei dir in St. Andreas garantiert.
Gut zu wissen
Öffnungszeiten
Allgemeine Informationen
Parkplätze vorhanden
Bushaltestelle vorhanden
Eignung
Schlechtwetterangebot
für jedes Wetter
für Gruppen
für Familien
für Individualgäste
Senioren geeignet
Zahlungsmöglichkeiten
Anreise & Parken
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