Damit begann auch für den Tanz eine neue Ära. Aurel von Milloss, ein international renommierter Choreograf, leitete ein neues Ensemble und setzte durch die Übernahme der Internationalen Sommerakademie des Tanzes neue Maßstäbe. Tanzgastspiele und die erste Ballettwoche zogen Tanzliebhaber nach Köln. In dieser Zeit des Wandels arbeiteten Ballettdirektoren im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Choreografen wie Todd Bolender, Gise Furtwängler und Peter Appel schufen Werke, die von bildender Kunst und neuer Musik inspiriert waren. Sie engagierten sich auch in Diskussionen zur Tanzästhetik und Kulturpolitik und formten so die Tanzszene.
Visionen von einem Deutschen Nationalballett oder einem Rhein-Ruhr-Ballett prägten die Zeit, doch nicht alle Träume erfüllten sich. Hitzige Debatten, bekannt als „Ballettkrieg“ und „Kölner Kritikerkrieg“, führten zu Kontroversen, die die Tanzszene aufrüttelten. Diese Projekte inspirierten jedoch eine neue Generation von Choreografen, die ihre Ideen in Experimentiertheatern und Wettbewerben verwirklichen konnten. Der Tänzer Johann Kresnik erinnert sich an die Befreiung der späten 1960er-Jahre, die jungen Choreografen durch eine Finanzkrise neue Chancen bot: Einsparungen führten zur Auflösung der klassisch-zeitgenössischen Compagnie, doch die Tanzmoderne konnte sich entfalten. So wurde Köln in den 1960er-Jahren zu einem Schmelztiegel der Tanzkunst, dessen Einflüsse bis heute spürbar sind.
Terminübersicht
Dienstag, den 12.11.2024
14:00 - 19:00 Uhr
Donnerstag, den 14.11.2024
14:00 - 19:00 Uhr
Freitag, den 15.11.2024
14:00 - 19:00 Uhr
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