Hafen-Panorama, historische Kulisse und moderne Architektur
Köln hat auch eine Insel: ursprünglich 720 Meter lang und 40 Meter breit. Vielleicht wirst du sie heute nicht mehr als solche erkennen, denn Sandstrand oder Küste sind im Rheinauhafen nicht zu finden. Das Werthchen, wie die Insel genannt wurde, diente einst als Freizeit- und Erholungsinsel, sogar mit Ausflugslokal. Schließlich wurde das Werthchen in verbreiterter Form zum Rheinauhafen und später zum Kölner Aushängeschild moderner Stadtarchitektur.
Betrittst du den Rheinauhafen an der Drehbrücke – übrigens Kölns älteste Brücke über den Rhein aus dem Jahr 1896 – erkennst du aber noch den Inselcharakter der Promeniermeile mit ihren Kranhäusern, dem Schokoladenmuseum, Deutschen Sport- und Olympia-Museum, Cafés, Restaurants, Skaterpark und historischen Objekten wie den unter Denkmalschutz stehenden Hafenkränen und einem mittelalterlichen Wehrturm. Aber schlendern wir imaginär doch einmal los …
Schokoladenmuseum: die weltweit umfassendste Kakao-Ausstellung
Die Welt von Kakao und Schokolade zum Anfassen – die ganze Bandbreite von 5.000 Jahren Kultivierung und Geschichte des Kakaos gibt’s in diesem Spezialmuseum im Rheinauhafen – untergebracht in einer Kombination von Neubau und saniertem Preußischen Zollamt aus 1898.
Im Schokomuseum erwarten alle Freund*innen der buchstäblichen süßen Verführung ein begehbares Tropenhaus, ein Schokobrunnen sowie die gläserne Schokoladenfabrik, viele Exponate und Maschinen. Ebenso wie Führungen, Ausstellungen und Verkostungen – auf 4.000 qm Fläche. Inklusive Café nebenan.
Deutsches Sport & Olympia Museum: es lebe der Sport
Von den Olympischen Spielen über Weltmeister- oder Europameisterschaften bis hin zu den personalisierten Einzelstücken eines Sportlers bestaunst du hier die Welt des Sports – in ca. 2.000 Ausstellungsstücken. In dem historischen bereits 1898 errichteten Speicher eröffnete im Jahr 1999 das Deutsche Sport & Olympia Museum seine Ausstellung zur Geschichte des Sports von der Antike bis zur Moderne. Vom Ausstellungsstück bis zur Mitmachstation. Jährlich erfreuen sich 150.000 Besucher*innen an den Eindrücken, die rund um sporthistorisch Relevantes erlebbar werden. Spektakulär sind die Sportplätze auf dem Dach des Museums, wo Fußball, Tennis oder Basketball möglich sind.
Kranhäuser: prägend für die Skyline
Blickfang des Rheinauhafens bilden die Kranhäuser – drei einem Hafenkran nachempfundene Wohn- oder Geschäftshäuser. Optisch beeindrucken sie durch ihre außergewöhnliche Architektur: ab einer Höhe von 40 m ragt ein zweigeteilter Ausleger hervor, der auf einem vollverglasten, schlanken Treppenturm aufliegt. Insgesamt gibt es hier rund 53.000 qm Geschossfläche. Im mittleren Kranhaus hat sich das Sternerestaurant Ox & Klee eingerichtet.
Bayenturm: zwischen all der Moderne ein Stück Mittelalter
Mitten in der hypermodernen Atmosphäre ragt der Bayenturm auf wie ein trutziges Stück der mittelalterlichen Geschichte Kölns. Der Turm um das Jahr 1220 gehörte zur ursprünglichen Stadtmauer, die Köln einst umschloss und galt viele Jahrhunderte als Wahrzeichen der Stadt. Im Zweiten Weltkrieg wurde er stark zerstört und erst in den 1990er-Jahren wieder instand aufgerichtet. Heute findest du im Bayenturm den FrauenMediaTurm, ein feministisches Archiv mit Bibliothek beheimatet.
Silo 23: visuell prägend
Markant und prägend durch seine Dachform zeichnet das Silo 23 heute für die typische Silhouette des Rheinauhafens verantwortlich. Das Silo 23 ist heute ein Geschäftshaus mit 3.800 qm Mietfläche – und ging aus einem 1940 errichteten Getreidespeicher hervor.
Siebengebirge: mit neun Dächern!
Noch bis 1990 dienten der bis 2006 sanierte und umgebaute Gebäudekomplex als Weizenspeicher für die nationale Notreserve – zuvor fungierte die Gebäude es als Lagerhäuser für Korn- und Stückgutlagerung. Das ehemalige „Danziger Lagerhaus“ ist ein Gebäudekomplex über 177 Meter – der Name ist auf die Zwerchgiebel zurückzuführen.
Herkules-Kran: 1 von 6 erhaltenen Hafenkränen
Am Ende des Rheinauhafen wirst du auf einen von 6 noch erhaltenen Hafenkränen stoßen – ursprünglich waren es mehr als 35. Der Herkules-Kran – so genannt wegen seiner Maximal-Hebelast von 30.000 Kilogramm – wurde 1897 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Er hob 1924 den Dicken Pitter, die 24.000 Kilogramm schwere Petersglocke für den Kölner Dom vom Zug, die du bei einer Turmbesteigung anschauen kannst.
Skate Plaza: in der Szene beliebt
Einzigartig in Deutschland ist die auch Kap686 – die 2.000 qm große, beleuchtete Skate Plaza. Zahlreiche nationale und internationale Wettbewerbe und Events mit professionellen Skateboard-Teams fanden bereits hier statt. Der für modernes Streetskating gebaute Platz mit China Banks, Curbs, Parallel Manual Pads, Low-2-Highs sowie den Beer Banks aus Barcelona findest du in der Nähe der Südbrücke. Eben auf Höhe von Rheinkilometer 686 – daher der Name.
Europas längste Tiefgarage: modernes Parken
1,6 km Länge, 41.000 qm und 1.400 Stellplätze – diese Tiefgarage bietet wahrlich Raum für alle, die Parkplätze suchen. Die im November 2003 eröffnete Tiefgarage ist nicht nur die längste in Europa, sondern sogar die zweitlängste der Welt. Sie gilt darüber hinaus als das beste Parkhaus Kölns.
Microsoft Deutschland: am attraktiven Standort
Auch der Software-Gigant Microsoft weiß den Rheinauhafen als Prestige-Standort zu schätzen: hier sitzt die deutsche Geschäftsstelle NRW des rund um den Globus bekannten Unternehmens. Und zwar in einem optisch auffälligen, 10.400 qm großen Gebäude.
Geschichte: Rheinauhafen als ehemaliger Hafen
Als der Plan zum Bau eines Hafens stand, wurde das „Werthchen“ verbreitert und erhielt Uferbefestigungen. Danach konnten auf der Insel Lagerhäuser, Hafenkräne, Gleise, das Hafen- und Zollamt folgen. 1898 wurde der Rheinauhafen eröffnet. In 1951 war er noch der wichtigste der vier Kölner Häfen. 1970 ankerten hier noch Schiffe der Köln-Düsseldorfer KG, doch irgendwann wurde die Hafeneinfahrt für moderne Schiffe zu eng und der Hafen wurde zum Sporthafen. In 2014 kam es nach den jahrelangen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen zur neuen Eröffnung des Rheinauhafens in seiner heutigen Form.
Gut zu wissen
Eignung
für Gruppen
für Familien
für Individualgäste
Zahlungsmöglichkeiten
Anreise & Parken
Anfahrt mit dem Auto: Gebe in dein Navigationsgerät „Rheinauhafen 50678 Köln“ ein.
Öffentliche Parkplätze befinden sich im „Parkhaus Rheinauhafen/Harry-Blum-Platz 2“.
Bei schönem Wetter kannst du einen Spaziergang zum Rheinauhafen machen (circa 2 km). Einfach vom Hauptbahnhof auf der Rheinuferpromenade Richtung Süden gehen.
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